Immer noch hält uns ein winziger Virus in Atem. Auch wenn ich dafür bin, die Kurve schön flach zu halten unser Gesundheitssystem nicht zu überlasten, bin ich ebenso dafür, das unter Hygienevorschriften Geschäfte und Co wieder öffnen. Ja, ich bin auch erleichtert, wenn am 4.5 die Schule für Sam weiter geht. Er vermisst die Schule sehr, die Bewegung, es ist sein letztes Grundschuljahr und er hat jetzt so die Chance, seine Klassenkamaraden und Lehrer zu verabschieden. Es wäre echt traurig gewesen, wenn dies nicht mehr passiert.
Auch wenn der Wunsch groß war, das am 20.4 wieder alles ein wenig normaler läuft, wusste ich, dass es nicht passieren wird. Umso erstaunter war ich, wie NRW mit den Lockerungen umgeht. Geschäfte ab Montag wieder offen die unter 800qm sind, langsame Schulöffnung für Abschlussjahrgänge. Selbst Ikea macht morgen wieder auf :O Das find ich ja doch sehr fragwürdig. Warum dürfen dann Friseure oder Restaurants nicht öffnen? Auch dort könnte man mit dem richtigen Schutz (wie in Arztpraxen auch) gearbeitet werden und Restaurants eben nur noch 2er Tische. Im Friseur auch nur noch per Termin, wenn sogar die telefonische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung nicht mehr gemacht wird. Ich bin gespannt wie die Zahlen in 14 Tagen sind. Dann wissen wir, ob die Lockerungen okay waren oder eben falsch. Aber ohne zu schauen, wie weit wir das normale leben wieder einführen können geht es nicht. Man kann doch net wirklich glauben, dass man sich bis zum Impfstoff dauerhaft aus dem Leben verabschieden kann? Ohne das Menschen Existenzen verlieren?
Na ja, was soll man sagen. Klar, auch ich hab Angst Freunde oder Familie zu verlieren, aber genauso hab ich Angst Freunde und Familie zu verlieren während des Lockdowns. Warum? Es gibt eben auch Menschen, die damit Psychisch nicht klarkommen… oder ältere, die sich aufgeben, wenn sie keiner mehr besucht. Oder einfach verdammt nochmal an Altersschwäche sterben. Dann möchte ich gefälligst dabei sein. Menschen verlieren, ist scheiße, das hab ich schon am eigenen Leibe gespürt. Aber ich hab Aktuell einfach mehr Angst, den Zugang zu Menschen zu verlieren, die einen Wichtig sind. Die Empathie.
Kann vielleicht nicht jeder nachvollziehen, aber ist so. Mir gehts gut, wenn es meinen Lieben gut geht, mir geht scheiße, wenns den anderen Scheiße geht. Is einfach so.
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Die Angst, den Zugang zu wichtigen Menschen zu verlieren, kann ich komplett nachvollziehen. Ich habe Freunde, die ich eigentlich mindestens einmal in der Woche gesehen habe, nun schon seit knapp zwei Monaten nicht mehr gesehen – zumindest nicht in Person. Klar, zwar kann man sich auch auf virtuellem Wege treffen, aber ersetzt das wirklich zwischenmenschliche Kontakte? Ich merke, wie diese Situation langsam aber sicher an meiner mentalen Gesundheit zehrt. Und wenn es uns schon so geht, wie sch***** müssen sich dann erst die Menschen fühlen, die an psychischen Erkrankungen leiden. Die nächste große Pandemie wird kein Virus, sondern Depressionen…