[Bloggerschnack 11/25] Das nervt mich beim Bloggen

Warum ich blogge, habe ich hier schon erzählt, aber das Bloggen hat nicht nur gute Seiten, es gibt auch einiges, was nervt. Heute vor 35 Jahren ist der erste Blog (bzw. wird dieser als erster Blog angesehen) online gegangen und seitdem hat sich leider auch sehr viel verändert, oft ins Negative. Und da diesen Monat eben das Thema „Das nervt mich beim Bloggen“ ist, warum dazu kein Artikel zum „Tag des Bloggens“. Allen Blogger:innen also einen schönen Tag des Bloggens.

Ich selber blogge auch schon seit den späten 90er Jahren, über 20 Jahre sind es bei mir nun schon. Hier auf Lilienmeer kann man die Beiträge bis zum 11. April 2005 noch lesen, leider sind die davor verloren gegangen, bzw. hab ich sie in jugendlichem (haha mit 20) Leichtsinn gelöscht. Ich hab es kurz danach sehr bereut und bereue es heute noch. Und gerade kickt mein ADHS ganz schlimm und ich schweife ab. Also zurück zum Thema.

Was nervt mich am Bloggen

Zeitaufwand

Ich liebe das Bloggen echt sehr, aber ich bin verdammt schlecht darin, meine Zeit vernünftig einzuteilen. Als Schülerin und in der Zeit als Studentin, da war das noch so einfach. Ich musste eh immer an den PC für Hausaufgaben oder zum Lernen und wenn ich dann mal dran saß, entstand auch schnell mal ein Beitrag. Heute muss ich mir aktiv im Kalender einen Eintrag machen mit Erinnerung und Beitragsidee, damit ich am Ball bleibe.

Heute muss man sich auch mehr mit SEO, Bildern usw. beschäftigen. Meine ältesten Beiträge haben alle keinerlei Bilder, das ist heute anders. Allein das Artikelbild will oft erst erstellt werden, muss passen, dann im Beitrag Bilder, diese müssen dann noch Alttexte bekommen. Nach dem Schreiben muss ich den Text von einer KI (früher schon diverse Rechtschreibprogramme und Hilfen genommen, bei LRS sehr wichtig) korrigieren lassen und dann geht es ans SEO.

Das lässt sich auch auf meinem Blog im Archiv verfolgen. In der Zeit, wo ich angefangen hab zu arbeiten, hab ich nicht mal 10 Beiträge im Jahr geschafft. Aber hey, dieses Jahr hat es sich auf jeden Fall gebessert. Oft habe ich tolle Beiträge im Kopf und ich wünschte, ich hätte eine direkte Verbindung zum PC. Ich denke den kompletten Artikel durch im Kopf, während ich andere Dinge tue. Diese Artikel landen nur niemals hier…

Microblogging und Social Media

Am meisten nerven mich leider immer noch Microblogging-Dienste (Twitter, Bluesky etc.) oder Social Media Dienste (Instagram, TikTok usw.). Warum? Ich will mich eigentlich NUR auf meinen Blog konzentrieren, aber Leser findet man heute nur noch dort. Kommunikation findet auch fast nur noch dort statt. Anfangs war es noch cool, aber da folgte man vielleicht 20 Leuten. Heute sind es 200 bis 500 Menschen.

Es reicht nicht mehr, einfach nur ein Bild zu posten. Nein, um Reichweite zu bekommen, muss man Reels machen und was sind auf einmal Karussells? Hast du schon den neuesten Trend gesehen? Soll ich da mitmachen? Es ist einfach nicht meine Welt. Ich war immer schon jemand, der liebend gern Romane schreibt, aber ein Video? Oder in die Kamera sprechen? Nope.

Mich nervt einfach, dass bei Kooperationspartnern (Verlage oder auch Firmen) Blogs einfach ins Vergessen geraten sind, wo wir damals deren Werbeplattform waren. Es muss schneller Content her, schnelle Interaktionen mit anderen. Es nervt. Ich weiß auch nicht wirklich, wie ich die Leute von dort erreiche, dass sie zum Blog kommen.

Eine Nische finden

Wenn man sich erfolgreiche Blogger:innen ansieht, dann meint man, man kann nur erfolgreich werden, wenn man seine Nische gefunden hat. Der eine bloggt nur über Bücher, der andere nur übers Fotografieren, der andere erzählt dir, wie man den Garten herrichtet usw. Früher gab es viel mehr Blogger:innen, die alles in einem Blog hatten.

Ich hab mittlerweile auch zwei Blogs, diesen hier für alles außer Bücher, die findet man auf Liliesandpaper.de. Aber das stresst mich schon. Wäre es nicht so ein Aufwand, würde ich die Blogs zusammenlegen, aber das kommt z. B. bei Verlagen und Messen nicht so gut an. Die wollen Buchcontent, keinen Familienalltag lesen. Also habe ich gegen meinen Willen zwei Blogs, was mich mehr als nervt.

Fazit

Es gibt nicht allzu viel, was mich wirklich nervt, außer eben das hier erwähnte. Gegen Social Media werden wir leider nicht ankommen. (Außer es kommt wirklich eine Alterssperre und die Jüngeren müssen sich wieder woanders beeinflussen lassen). Aber das Positive überwiegt dennoch. Ich liebe das Bloggen, auch wenn es mich manchmal echt annervt.

Andere Teilnehmer von Bloggerschnack

Saphirija: Das nervt mich beim Bloggen
Anjaliebt: Das nervt mich beim Bloggen
Frank: Bloggerschnack 11–2025
Erik: Mich regt beim Bloggen fast nichts auf

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12 Kommentare

  1. Hast du mal mit der Wayback Machine (https://web.archive.org/) geschaut, ob du deine alten Beiträge vielleicht noch wiederfindest? Ich hab darüber eine ganze Menge meiner alten Konzertberichte retten können, die ich damals auch gelöscht hatte und jetzt gerade mitsamt der Fotos, die ich zum Glück noch auf der Festplatte hatte, wieder zurück ins Blog hole.

    Das mit dem Zeutaufwand geht mir auch so… ich würde eigentlich gern viel mer bloggen, aber weil jeder einzelne Beitrag mehrere Stunden in Anspruch nimmt, kommt da weitaus weniger im Blog an, als eigentlich in meinem Oberstübchen herumgeistert.

    Die Karussells bei Instagram mag ich tatsächlich sehr – vorher wurden ja Reels gehyped, und die finde ich schon zum Angucken total stressig, vom Selbermachen gar nicht erst zu reden. Karussells kann man einfach mit ausgeschaltetem Ton durchswipen, das finde ich viel entspannter. <3

    Mit den Nischenblogs, ja… in der Theorie klingt das total sinnvoll, aber man muss eben auch die Zeit haben, die regelmäßig zu bespielen. Ich bin mittlerweile an dem Punkt angekommen, dass ich doch wieder fast alles zusammenlege, ich will die Bloghexe als "Businessblog" so lassen, aber alles andere wandert gemeinsam auf den Lieblingsalltag. Denn lieber habe ich einen vielfältigen Blog, auf dem dann aber auch laufend neue Inhalte erscheinen, als 6 brachliegende, auf denen nur alle Jubeljahre mal was erscheint. Das finde ich aus Lesersicht auch sinnvoller… und es ist weniger Aufwand, weil man das administrative / technische Garaffel nicht x-mal hat.

    • Ich komme mit meinen Domains leider nicht so weit zurück, da ich die geändert habe. Neujahrsgirl.de hatte noch paar Beiträge, die sind nun auch drin, aber ich weiß die Domains davor nicht mehr. War mit de.vu usw. Aber Namen? Puh leider keine Ahnung mehr. Auch waren einige Beiträge über ein CMS auf der damaligen Knuddelswebpage, da konnte man das per ifram einbinden. Die Beiträge fehlen halt komplett.

      Ja karussels mag ich auch, nur nicht erstellen. lol. Bzw. schon, aber die Werden nicht immer so wie ich gern hätte.

  2. Kann die nervigen Punkte absolut nachvollziehen, ja dass sehe ich auch so. Ich muss gestehen bei Karussell, Reels und co. blicke ich auch nicht überall durch und frag mich, braucht man das wirklich. Ich kann mich auch auf keine direkte Nische fokussieren, dafür mag ich halt einfach zu viel und ich finde es schade sich nur auch eins zu konzentrieren. LG Edeline

  3. Hallo Sabrina,

    die Idee, die Anne hatte, hatte ich eben auch, als ich deinen Beitrag las. Es ist natürlich sehr schade, dass die Beiträge weg sind. Ich kenne das. Von meinem allerersten Blog sind die Beiträge auch weg. Es ist wirklich ärgerlich, aber leider nicht zu ändern.

    Das mit der Nische glaube ich dir. So ging es mir auch mal. Ich habe mich aber für mein Bauchgefühl und nicht für das entschieden, was vielleicht am besten wäre. Ich blogge, weil es mir Spaß macht und ich der Herr über meinen Blog bin. Dann habe ich zwar weniger Besucher, aber ich denke mir: Wer meinen Blog wirklich mag, kommt gerne. :-)

    Liebe Grüße, Anja

  4. Mir geht das mit dem Zeitaufwand auch so, manchmal gucke ich irgendwann auf die Uhr und frage mich, wo die letzten Stunden geblieben sind. Einerseits ist es ja schön, dass Bloggen mir so viel Spaß macht. Aber andere Dinge müsste ich dann und wann auch mal erledigen :)

  5. Ich habe mich ja echt noch nie wirklich um SEO gekümmert. Ja, ich habe da nen Plugin im Blog, aber da ärgere ich mich eher nur darüber, dass der mir immer sagt, das meine Texte zu kompliziert geschrieben sind. Läuft halt so im Hintergrund und macht ein paar grundlegende SEO-Dinge, aber ich mach da nichts. Und ja, ich habe es auch mal probiert, habe mir Online-Kurse dazu angeschaut und bekam dann immer mehr die Erkenntnis, dass ich nicht für eine Suchmaschine schreiben will, sondern für Menschen. Gibt jetzt nicht viele, die meinen Kram lesen, aber es hilft dann doch ab und an mal, im Kopf wieder ein wenig Ordnung ins Chaos zu bringen.

    Ich nutze übrigens gerne das Fediverse, um einfach mal kurze Gedanken loszuwerden, aber wenn mehr in Blogs kommentiert werden würde, wäre die Abhängigkeit von Social-Media wahrscheinlich gar nicht so groß. Netze spannen, indem auch mal mit ausführlichen Artikeln auf einen anderen Blogartikel geantwortet wird, in verBindung bleiben. Social-Media ist ja eher der Ort, für flüchtige Gedanken, Dinge, die nach drei Wochen keiner mehr liest, Blogs sind immer etwas bleibendes, weil tiefgründiger. Ich würde Social-Media also nicht im Wettkampf mit Blogs sehen, sondern beides hat seine Berechtigung und wichtig ist eigentlich die verBindung.

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