Heute jährt sich zum zweiten Mal dein Todestag. Zwei Jahre, 730 Tage, 17520 Minuten ohne Dich. In den zwei Jahren ist so viel passiert, wo du nicht mehr bei uns bist. Dein Enkel ist ein Schulkind geworden, er hat seine ersten Zähne verloren und war so stolz oder die vielen Familienfeste ohne Dich.
Du fehlst mir so unheimlich, auch nach zwei Jahren tut es schrecklich weh. Wann hört der Schmerz auf? Gestern wäre dein 60. Geburtstag gewesen. Kein hohes Alter, aber trotzdem durftest du ihn nicht mehr erleben.
Mir fällt es noch immer, hier darüber zu schreiben. Noch heute spüre ich immer wieder den Impuls, dich anrufen zu wollen, weil ich dir irgendetwas erzählen möchte. Irgendwie ist es noch immer so unwirklich, dass du nicht mehr da bist. Es fällt mir schwer, den Zwerg von dir zu erzählen, er weiß noch vieles und erzählt auch gerne davon, aber selber drüber reden kann ich nicht. Noch nicht. Ich hoffe, ich kann ihn seine Erinnerungen an dich erhalten und vielleicht neue erwecken, mit Fotos von euch zwei.
Ich war noch immer noch am Friedhof. Ich weiß noch, wie ich damals meinte, wie kann man sich Anonym begraben, die Kinder brauchen doch einen Platz zum trauern. Heute denke ich anders darüber. Dieser Ort gruselt mich. Ich habe meinen kleinen persönlichen Ort, wo ich dir nahe sein kann, dafür brauch ich kein Gemeinschaftsgrab, mit einen hässlichen Stein. Unser Foto steht auf meinen Nachttisch und jeden Abend sende ich dir einen stillen Gruß in den Himmel, denke an den vergangenen Tag und „erzähle“ dir so davon. Das reicht mir.
Ich hoffe das bald aus den Schmerz nur noch ein Vermissen wird. Ein Vermissen, nach einen ganz besonderen Menschen. Ein Mensch, der so viel für seine Kinder und sein Enkel gemacht hat, mit so viel Liebe und Zuneigung. Ich wünschte du würdest sehen, wie der Zwerg groß wird, wie deine Tochter das Abi nachholt, wie dein Sohn in seiner eigenen Wohnung lebt wie sich dein Enkel in der Schule macht, ja und wie ich vielleicht irgendwann meinen Bachelor habe :* Aber vielleicht siehst du das alles auch, oben von deiner Wolke.
Ich habe dich lieb Mama.
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Schön geschrieben, fühl dich gedrückt :*
danke :*
Mein Neffe war fast 3 als mein Papa überraschend starb. Er kann sich leider gar nicht mehr an ihn erinnern. liegt vielleicht daran, dass Papa mit ihm nicht so interagiert hat, wie unter normalen Umständen. Mit Pflegestufe 3 und einem Hypoxischen Hirnschaden war er einfach ein anderer Mensch.
Werden heuer auch unfassbare 9 Jahre. Die Zeit vergeht, man lebt sein Leben, aber selbst nach so vielen Tagen schleichen sich immer wieder Gedanken ein wie „das hätte Papa gefallen“, „Wie würde er damit umgehen“, „was würde er dazu sagen“, „wie wäre es, wenn er noch da (und gesund) wäre“ und und und. Ich glaube, das lässt einen nie los.
*drück*
Sam war 4,5 und hat den „verfall“ auch komplett mitbekommen. Mama hat an ihren letzten Tagen ziemlich gekämpft und wir haben ihn erst vom KH ferngehalten. Aber sie wollte einfach nicht loslassen, erst als er dann auch dort war, hat sie sich in der darauf folgenden Nacht auf den Weg gemacht.
Seit der Geburt waren wir jeden Sonntag dort, habe sehr sehr oft von So auf Montag dort geschlafen. Wir haben ja sogar noch am Montag davor telefoniert. Leider konnte ich wegen mArgen Darm das WE nicht dort verbringen wie geplant =( Sie war sehr traurig und dannging es ganz plötzlich. und ich durfte sie nicht mehr sprechen. Nagte sehr lange an mir. (naja jetzt noch)