Heute möchte ich über das Dauercampen schreiben. Eine besondere Form des Campings, die für uns über die Jahre zu etwas Eigenem geworden ist. Schon als Kind war ich mit meinen Eltern oft campen. Angefangen haben wir mit einem Hauszelt und einem kleinen Faltcaravan, später hatten meine Eltern einen Wohnwagen. Meist sind wir immer zum selben Campingplatz gefahren, was dazu führte, dass wir dort Freundschaften schlossen. Einige dieser Freunde hatten einen festen Dauercampingplatz in Form eines Mobilheims, und diese Freundschaft hielt viele Jahre, auch wenn sie sich irgendwann verlief.
Wie alles wieder begann
Als mein Mann seine erste Therapie machte, erzählte er eines Tages, sein Therapeut habe einen Campingplatz in den Niederlanden. Er wollte sich diesen einmal ansehen und fuhr mit. Kurz darauf schickte er mir ein Video und meinte begeistert: „Das alles will er uns schenken.“
2018 war ich nach vielen Jahren wieder campen und habe gemerkt, wie sehr ich es vermisst hatte. Damals hatte ich mir nur ein kleines Iglu-Zelt von meinem Bruder geliehen, bin mit meinem Sohn auf die Grafinsel gefahren und habe dort ein paar Tage verbracht.
Ein Jahr später besaßen wir bereits ein Zelt für sechs Personen und verbrachten zwei Urlaube an der niederländischen Küste. Leider war das Zelt bald undicht und musste entsorgt werden. Dann kam Corona, und damit auch eine längere Campingspause.
Da kam das Angebot vom Therapeuten wie gerufen.
Unser eigenes Mobilheim
Wir machten einen Termin aus, fuhren dorthin und schauten uns alles genauer an. Es wartete viel Arbeit auf uns, aber wir haben das Mobilheim noch am selben Tag offiziell übernommen. Seitdem sind wir Dauercamper.
Bedauerlicherweise haben wir nur eine kleine Parzelle mit etwa 90 Quadratmetern. Unser Mobilheim misst 3×9 Meter und steht sehr kompakt. Am Eingang gibt es eine überdachte Mini-Terrasse, die jedoch zu klein ist, um dort wirklich sitzen zu können. Innen gibt es zwei kleine Zimmer (185×115 cm und 180×250 cm), ein Bad und einen Wohnraum mit Küche, Sitzecke und unser Bett.
Leben auf engem Raum
Sam hat das größere Zimmer mit einem 180×200 Bett. Früher hatte er das kleinere Zimmer, aber mit seinen 1,90 Metern passte das einfach nicht mehr. Im kleinen Zimmer stehen nun unser Kleiderschrank und ein großer Kühlschrank, den man mit fünf Personen einfach braucht. Statt einer Sofaecke gibt es bei uns ein 160×200 Bett und daneben ein Kinderbett (60×120 cm). Diesen Schlafbereich teile ich mir mit den Zwillingen.
Die Küche besteht aus einem Unterschrank mit Spüle, einem kleinen Kühlschrank und einer 4-Flammen-Gasplatte. Die Sitzecke ist eigentlich für vier Personen gedacht, in der Praxis aber etwas zu eng. Unsere Kinder essen meist an ihrem eigenen kleinen Tisch mit Stühlen. Wenn es regnet, wird es drinnen sehr eng, denn draußen sitzen geht kaum. Unser Pavillon ist nicht dicht und bauen dürfen wir hier leider nicht, warum auch immer.
Kleine Hürden im Alltag

Im Bad gibt es keinen Wasseranschluss. Dort stehen nur Regale und ein Campingklo für die Mädels. Zum Duschen und auf die Toilette gehen wir zum Sanitärbereich des Platzes, und wenn es regnet, müssen wir durch den Regen laufen. Zum Glück ist dieser Bereich nicht weit entfernt.
Unsere Wiese ist mittlerweile voll mit Kinderspielzeug, einem Sandkasten und einem kleinen Pool. Den großen Pool konnten wir schon nicht mehr aufstellen. Auch meine Liegen finden keinen Platz. Ideal ist es nicht, aber man macht es sich trotzdem schön und gemütlich.
Träume und Pläne fürs Dauercamping
Wir wünschen uns eine größere Parzelle mit etwa 200 Quadratmetern, ein Mobilheim mit 4×10 Metern und drei Schlafbereichen. Außerdem träumen wir von einem überdachten Außenbereich, den man im Sommer öffnen und bei Regen schließen kann. Eigentlich wollten wir die Nachbarparzelle dazumieten und dort für Sam einen kleinen Wohnwagen aufstellen. Leider wollten die Inhaber nicht, und die Fläche liegt nun seit drei Jahren brach.

Für die Zukunft wünschen wir uns einen Platz, der auch im Winter Wasseranschluss hat und wo mehr Familien mit Kindern sind. Hier ist es für den Großen oft langweilig, besonders bei Regen. Wenn unser Auto ersetzt ist, wir planen einen VW Caddy, wollen wir den jetzigen Platz behalten und trotzdem neue Orte besuchen.
Unser Sommer nach dem Brand
Dieses Jahr hat uns das Campen wirklich gerettet. Nach dem Brand hatten wir wenigstens ein Zuhause auf Zeit, einen Ort, an dem wir zur Ruhe kommen konnten. Und der Sommer war einfach großartig.
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